Beschreibung
Die Komödie ist nicht zu fassen. Sie biedert sich an, sie verführt zum Mitlachen, zum Auslachen, zum Verlachen; die Komödie attackiert aber auch, sie greift subversiv unsere Heiligtümer an und zerstört unter breitem Grinsen alles, woran wir glauben. Man würde der Wiener Moderne nicht gerecht, ignorierte man die Komödie als Plattform und als Ausdrucksform der zentralen Themen der Jahrhundertwende. Die Komödie als Gattung ironischer Distanzierung und spielerischer Verulkung erlaubt neue Blicke auf gesellschaftliche und literarische Normen und Erwartungen. Sie kann auch der Entlastung dienen, wenn sie Krisen und Verunsicherungen einfach als Spielbälle nimmt und mit ihnen jongliert. Und sie kann die Blödelei so weit treiben, dass all unsere Sinnsetzungen zum Teufel gehen.