Beschreibung
Die unruhigen Zeiten um 1800 bedeuteten für Salzburg wie für ganz Mitteleuropa einen tiefgreifenden politischen Einschnitt. Insbesondere das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die "territoriale Revolution", bedeutete für die Vielzahl an Kleinstaaten die nachhaltigste historische Zäsur, die nicht nur eine territoriale Neuordnung, sondern auch die radikale Umgestaltung des überlieferten politischen Systems bedeutete. Die Aufhebung einer jahrhundertealten Herrschaftskonstellation, die Wandlungen im Verhältnis zwischen Staat und Kirche und vieles andere mehr führten zwangsläufig auch zu Änderungen im Bewusstsein der Menschen. Dieser Band diskutiert die Situation in Mitteleuropa in Hinsicht auf Politik, Gesellschaft und Kunst und stellt die Situation Salzburgs unter seinem letzten regierenden Fürsterzbischof, Hieronymus Graf Colloredo, im Reichskontext dar. Der Blick auf die unmittelbare Zeit vor 1816 erlaubt es, die Bedingungen und die Folgen des Wiener Kongresses, der auch das Salzburger Territorium maßgeblich umgestaltet hat, besser zu verstehen, zu analysieren und einzuordnen. Mit Beiträgen von Gerhard Ammerer, Jutta Baumgartner, Ernst Bruckmüller, Laurence Cole, Ellinor Forster, Christine M. Gigler, Milan Hlavacka, Thomas Hochradner, Fritz Koller, Jochen Krenz, Elisabeth Lobenwein, Thomas Mitterecker, Martin Scheutz, Karin Schneider, Werner Telesko, Alfred Stefan Weiß
Autorenportrait
Elisabeth Lobenwein, MMMag. Dr., ist als Senior Scientist am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg tätig. Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte der Politik und Religion sowie Sozialgeschichte der Medizin mit zeitlichem Schwerpunkt in der Frühen Neuzeit.