Beschreibung
Seit Jahrzehnten gehörte Fritz Muliar zur ersten Garde der österreichischen Volksschauspieler, und er zählte zu jenen Künstlern, die engagiert und unbeirrbar zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen Stellung beziehen. In "Denk ich an Österreich" zieht Fritz Muliar Bilanz. Er erzählt von der Zeit des Nationalsozialismus, vom Verschwinden seiner eigentlichen Wiener Heimat, der gelebten Multikulturalität, und davon, wie die Grundsätze, die zur Gründung der Zweiten Republik geführt haben, auf dem Altar des Populismus geopfert wurden. Muliar spart nicht mit Kritik an Politikern, an der katholischen Kirche und nicht zuletzt an der Entwicklung des Theaters. Doch es ist eine Bilanz ohne Bitterkeit und Wehleidigkeit, sie ist vielmehr geprägt von Muliars scharfem Blick. "Denk ich an Österreich" ist eine Autobiographie und viel mehr als das - es ist eine kritische Liebeserklärung an ein Land, von einem, dessen Leben mit seiner Geschichte untrennbar verbunden ist. Fritz Muliar starb nach Fertigstellung seiner Autobiographie überraschend am 4. Mai 2009 an Herzversagen. Dieses Buch ist sein Vermächtnis.