Beschreibung
Leopold Kohr ist der Philosoph des richtigen Maßes. Er hat mehr als ein halbes Jahrhundert lang für überschaubare soziale Einheiten plädiert und sich der Manie des Wachsens und des Fortschrittes um jeden Preis entgegengestellt. Im vorliegenden Buch, das 1989 erstmals als "The Inner City" auf Englisch erschien, stellt er das Ideal einer Stadt - vor allem von deren Zentren - den Problemen der Stadt in der Moderne gegenüber. Eine ideale Stadt sollte ein Zentrum haben, das die menschlichen Bedürfnisse befriedigt. Die Zentren der modernen Stadt sind jedoch von unkontrollierbaren sozialen Problemen geprägt. Das Buch besteht aus Artikeln, die Leopold Kohr für die puertoricanischen Zeitungen "The World Journal", "El Mundo" und "San Juan Star" schrieb, während er an der Universität von Puerto Rico in San Juan lehrte. Deshalb werden viele Beispiele aus Puerto Rico angeführt und vor allem die Probleme der Verbesserung der Lebensverhältnisse in Slums thematisiert. Kohr bietet aber auch Lösungen für allgemeine Stadtentwicklungen. So fordert er Plätze statt Straßen, eine fußgängertaugliche Stadt und die Urbanisierung der Vororte, die zu neuen Zentren werden und die Bedürfnisse der Menschen befriedigen sollen.
Autorenportrait
Kohr, Leopold: geboren am 5. Oktober 1909 in Oberndorf/Salzburg, studierte in Wien, Innsbruck, London und Paris Rechts- und Staatswissenschaften. 1938 emigrierte er nach Amerika. Ab 1943 Lehrtätigkeit an mehreren Universitäten. Im Zuge der Keltenausstellung in Hallein 1980 wurde er mit seinen Ideen im deutschsprachigen Raum wieder entdeckt. 1983 erhielt er den "Right Livelihood Award" (Alternativer Nobelpreis). Er starb am 26. Februar 1994 in England.