Beschreibung
Essay aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg) (Institut für Soziologie), Veranstaltung: "Normale" und "Außenseiter", Sprache: Deutsch, Abstract: Sechs Millionen Jahre Menschwerdung, Vierzigtausend Jahre Menschheitsgeschichte, Achttausend Jahre belegbare Vorgeschichte, Viertausend Jahre Frühgeschichte - das sind über Zweihundert Generationen in denen es schriftliche Quellen gab - grob Zweihundert Milliarden Menschen, wovon rechnerisch Einhundert Milliarden Personen Frauen gewesen sein mußten, d.h. ca. fünfzig Prozent des Gesamtbevölkerungsanteils, seit die ersten abstrakten Zeichen in die weichen Tontafeln in Babylonien und Assyrien geritzt wurden, war weiblich. Warum nun diese rechnerische Ereiferung, mag sich der eine oder die andere fragen, es ist doch klar, dass etwa die Hälfte aller Menschen Frauen waren. Die Rechnung soll als Verstärkung dienen, da gerade dieses unumstößliche Faktum in der Geschichtsschreibung, nicht einmal im Ansatz, deutlich wird. Die Geschichte der Menschen scheint, glaubt man den Geschichtsbüchern und Geschichtsschreibern, nur von Männern gestaltet worden zu sein. Die Männer erbauten, regierten, richteten, verwalteten, entdeckten, entwickelten, erneuerten, (zerstörten), und so weiter. um nicht zuletzt zu schreiben. Und genau darin liegt zunächst eine große Fehlerquelle. Die Männer schrieben (und schreiben) über Männer. Besondere Taten und das einfache Leben schien bei den Männern viel interessanter, war doch das Leben der Frauen darauf beschränkt zu waschen, fegen, kochen und zu gebären. Die Männer rühmten den Fleiß und die Aufopferung der Frauen, doch gaben sie ihr in der Geschichtsschreibung keinen Platz oder nur als Herrin (!) im Hause.