Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: [.] Wurde er zu Beginn von der Forschung als missratener Sohn des glorreichen Kaisers Karl des Großen gesehen, so wurde dieses Bild mittlerweile relativiert oder zumindest entkräftet. Aus Ludwigs Herrschaft wurden nun die positiven Aspekte stärker betont, dessen Reformationseifer herausgearbeitet und ihm nicht die Alleinschuld an dem Ende des karolingischen Imperiums gegeben. Ludwig bleibt aber eine umstrittene Figur und seine Herrschaft ein schwieriger Teil der mittelalterlichen Geschichte. Maßgeblich für die spätere Geschichte und für die Aufstände gegen Ludwig war immer die Bewertung der Nachfolgeregelung Ludwigs, der sogenannten Ordinatio Imperii, von 817. Denn bei der Bewertung der Nachfolgeregelung schwanken die Forschungsergebnisse erheblich. Während man noch vor einigen Jahren der Ordinatio Imperii eine sehr hohe Bedeutung für die späteren Ereignisse um den Aufstand gegen Ludwig zumisste, relativierte sich dieses Bild in letzter Zeit. Die Ordinatio Imperii wird nun nüchterner betrachtet und ihrer vormals gewichtigen Bedeutung wird viel Kraft genommen. In dieser Arbeit wird die Forschungsbewertung der Ordinatio im Mittelpunkt stehen. Dabei werden zunächst einige kurze Vorbemerkungen gemacht, die den historischen Rahmen und die Bestimmungen der Ordinatio Imperii selbst betreffen. Dabei sollen aber nur Aspekte herausgearbeitet werden, die für die spätere Arbeit relevant sind. Anschließend wird der ältere Forschungskonsens skizziert, dem der Ordinatio eine sehr hohe Bedeutung zumisst. Danach werden jüngere Forschungsmeinungen aufgezeigt, die dem bisherigen Konsens kritisch gegenüberstehen. In einem letzten Teil werden die älteren Forschungsmeinungen mit den neueren Erkenntnissen geprüft. Es soll dabei besonders der Frage nachgegangen werden, ob die bisherige Bewertung der Ordinatio noch aufrecht gehalten werden kann, oder ob die Quelle radikal neuinterpretiert werden muss? Als Hauptquelle für die Arbeit dient die Ordinatio Imperii selbst. Daneben wird hauptsächlich auf die beiden Ludwig-Viten von Thegan und des Astronomus zurückgegriffen, um den historischen Kontext zu belegen. Im zweiten Abschnitt sind besonders die Aufsätze von Theodor Schieffer, Egon Boshof und Thomas Bauer, sowie das Handbuch von Arnold Angenendt die Grundlage. Der dritte Abschnitt wird sich dann mit den Einwänden befassen, die von Steffen Patzold und Johannes Fried gebracht wurden.