Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Lehrstuhl für Makroökonomie), Veranstaltung: Geld- und Kredittheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit Reputationsmechanismen das Zeitinkonsistenzproblem in der Geldpolitik lösen können. In dieser Arbeit werden die ökonomischen Prozesse als Ergebnis der spieltheoretischen Interaktion zwischen dem Privatsektor und der monetären Autorität (z.B. Zentralbank) betrachtet. Im Rahmen wirtschaftlichen Handelns sind Versprechen, deren Wahrheitsgehalt nicht oder erst später überprüft werden kann, von Bedeutung. Dabei ist es für den Erwartungsbildungsprozess der privaten Wirtschaftssubjekte entscheidend, ob eine Ankündigung glaubwürdig ist oder nicht. Allgemein wird eine Politikankündigung als zeitinkonsistent bezeichnet, wenn sie zum Planungszeitpunkt für eine zukünftige Periode optimal ist, dies nach Ablauf der Zeit jedoch nicht mehr gilt (vgl. Hamacher (1995), S.19). Eine monetäre Autorität hat den Anreiz durch die Erzeugung von Überraschungsinflation - über den kurzfristigen Phillipskurven-Trade-Off zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenrate - kurzfristige Outputsteigerungen hervorzurufen. Dies geschieht durch die Ankündigung einer Nullinflation und anschließendem Inflationieren. Bei rationaler Erwartungsbildung ist der Anreiz der Regierung, zu inflationieren Teil der Informationsmenge der privaten Wirtschaftssubjekte und es werden entsprechende Inflationserwartungen gebildet. Dies führt ex post dazu, dass im Gleichgewicht die Inflationsrate sowie die Kosten der Inflation höher sind. Als Lösung können bindende Regeln dienen (vgl. Issing (1996), S.262f). Man bezeichnet eine Politik als regelgelenkt, wenn die Wirtschaftssubjekte davon ausgehen, dass die Politikinstanz langfristig immer gleich nach einer konkreten Verhaltensvorschrift, die entweder formell oder informell besteht, handelt (vgl. Hamacher (1995), S.7). In einer wiederholten Interaktion zwischen Regierung und Öffentlichkeit kann Reputation als Ersatz für eine Regel dienen, da der potentielle Verlust an Reputation die Regierung motiviert, sich an eine Regel zu halten. In Kapitel 2 wird eine kurze Einführung in die Problemstellung in Zusammenhang mit der Literatur und Historie gegeben. Anschließend wird im 3. Kapitel der Ansatz von Backus und Driffill (1985) näher erläutert. Abschließend werden im 4. Kapitel alternative Lösungsansätze kurz dargestellt und im 5. Kapitel ein Fazit geliefert. [.]