Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Empirische Studien zeigen: Allen Bemühungen um Emanzipation zum Trotz erledigen immer noch Frauen den Großteil der Hausarbeit - selbst bei Paaren, die sich für fortschrittlich halten. Gut belegt ist zudem, dass die Arbeitsteilung im Beziehungsverlauf weiter zulasten der Frauen kippt. Wie kommt es zu dieser beständigen Ungleichheit, da doch Frauen in den vergangenen Jahrzehnten in Sachen Bildung und Berufstätigkeit deutlich zu Männern aufschließen konnten? Vor diesem Hintergrund werden die Standarderklärungen wie familienökonomische Ansätze oder ressourcentheoretische Erklärungen brüchig. Warum also nicht den Blick auf einen Aspekt lenken, der bislang in der Forschung eher vernachlässigt wurde, der aber zentral für Paarbeziehungen ist: Liebe. Kann sie eine Ursache für geschlechtsspezifisch ungleiche Arbeitsteilung in Beziehungen sein? Hat ein romantisches Gefühl ganz unromantische Folgen? Das Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene theoretische Ansätze auszumachen, die erklären, wie Liebe zu geschlechtsspezifischer Ungleichheit in Beziehungen beitragen kann. Im ersten Teil werden zunächst kurz einige empirische Befunde und die gängigen theoretischen Erklärungen zur Arbeitsteilung in Paarbeziehungen dargestellt. Der zweite Teil rückt Liebe als alternative Erklärung in den Mittelpunkt. Ein Problem ist dabei sicherlich, dass die Soziologie keine abgeschlossene Definition von Liebe herausgebracht hat. Liebe kann ein kulturelles Leitbild sein oder eine soziale Beziehungsnorm. Sie kann aber auch als Interaktion aufgefasst werden, als eine spezielle Form des Umgangs miteinander. Eine andere Perspektive betrachtet Liebe als Ressource, von der die Partner in einer Beziehung Gebrauch machen können.