Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Religions- und Missionswissenschaft), Veranstaltung: Nietzsches Christentumskritik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit sollen in einem ersten Teil zentrale Aspekte des Nietzscheschen Wahrheitsbegriffes herausgearbeitet werden, um in einem zweiten Teil den Konsequenzen nachzugehen, die sich für seine Moralphilosophie respektive seine Christentumskritik daraus ergeben. Es ist mir dabei ein Anliegen, zu zeigen, auf welchen grundsätzlichen philosophischen, insbesondere antimetaphysischen Überzeugungen Nietzsches Christentumskritik fußt. Zunächst sollen anhand einiger Fragmente aus der Genealogie der Moral bzw. aus Jenseits von Gut und Böse grundlegende Elemente des Nietzscheschen Perspektivismus herausgearbeitet und unter Zuhilfenahme von sekundärliterarischen Texten A.C. Dantos und S.L. Sorgners beleuchtet werden. Im Anschluss daran folgt ein kurzer Abriss zur Nietzscheschen Kritik an traditionellen Erkenntnistheorien und eine abschließende Charakterisierung seines Wahrheitsbegriffs. Im zweiten Teil wird - unter Bezug zu Tanner und Vattimo - diese insgesamt theoretische Einführung auf den Komplex der Moral angewandt. Dabei soll zunächst Nietzsches grundsätzlich antimoralische Position näher erläutert und schließlich seiner antichristlichen Wertorientierung nachgegangen werden. Ich kann hier freilich der Fülle und Vielfalt an christlichen Traditionen nicht hinlänglich Rechnung tragen. Es soll an meiner Untersuchung lediglich deutlich werden, welche zentralen Elemente Nietzsche am Christentum als ontologischen Irrtum kritisiert. Abschließend wird in einem Ausblick, in dem ich Maras zu Hilfe nehme, die Frage angerissen werden, welche Werte Nietzsche alternativ schaffen will - fürchtet er doch nichts mehr als den von ihm prophezeiten Nihilismus. Methodisch orientiere ich mich an der Philologie, indem ich versuche, so nah als möglich an den Nietzscheschen Primärquellen zu bleiben.