Beschreibung
Das Zentrum des Bandes aber bildet der Briefwechsel mit Ernst Niekisch, der 1945 fast erblindet und von der Roten Armee aus dem Zuchthaus befreit, im Berlin der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR an seine nationalbolschewistische Konzeption aus der Weimarer Zeit anzuknüpfen versucht. In den Briefen wird die politische Lage diskutiert und die unterschiedlichen Positionen zur Technisierung der Welt. Auch findet sich hier das Gutachten, das Niekisch für die US-Besatzungsbehörden über F.G. Jüngers politische Haltung schrieb. Die Briefwechsel sind sorgfältig kommentiert, jeweils mit Nachworten versehen und durch ein Namensregister erschlossen. In einem Nachwort werden die Autoren und Briefe in die geistige und politische Landschaft jener Jahre gestellt.
Autorenportrait
Friedrich Georg Jünger wurde 1898 in Hannover als Bruder von Ernst Jünger geboren. Er war zunächst Anwalt, danach seit 1926 freier Schriftsteller in Berlin, später in Überlingen. In den dreißiger Jahren war Jünger dem Kreis um Ernst Niekisch verbunden. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift »Scheidewege«. 1950 erhielt er den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1952 den Immermann-Literaturpreis, 1957 den Wilhelm-Raabe-Preis und 1960 den Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Literatur. Friedrich Georg Jünger starb 1977 in Überlingen.