Beschreibung
Die AnHinge der Immunpharmakologie reichen zuruck bisin die Tage, in denen Julius Wagner von Jauregg chronische Infektionen mit kiinstlich induziertem Fieber behandelte und in denen George Bernard Shaw die Stimulation der kurz zuvor von Metschnikoffbe schriebenen Phagozyten literarischzumtherapeutischen Prinzip der Zukunft erhob (,The doctor's dilemma'). Lange Zeit war die Stimu lation der ,unspezifischen Abwehr' ein etwas vages und schlecht be leumundetes Gebiet. Dies lag einmal daran, daB die Wirksamkeit von Antikorpern als Trager spezifischer Immunitat den relativ be scheidenen Beitrag der unspezifischen Resistenz bei der Abwehr von Infektionen in den Schattenzu stellen schien, zum anderen hat te es damit zu tun, daB die zellularen und humoralen Trager der un spezifischen Abwehr zu wenig bekannt waren. Etwas von dieser Skepsis hat sich bis in unsere Tage hinein fortgesetzt: Begriffe wie ,Immunmodulation', ,Immunstimulation', ,immunotrope Substan zen', losten bei Immunologen und Pharmakologen strenger Obser vanz bis vor kurzem eher Unbehagen aus. ,Das Gute daran ist nicht neu und das Neue nicht gut', so etwa lautete der Tenor dieser ab wehrenden Haltung. Inzwischen hat sich die Situation geandert. Das Immunsystem wird heute in seinen strukturellen und funktionellen GrundzUgen nicht weniger gut verstanden als das Zentralnervensystem oder an dere funktionelle Systeme. Einerseits sind damit die Voraussetzun gen gegeben, die Wirkung von Arzneimitteln aufdas Immunsystem zu analysieren und therapeutisch zu ntitzen, andererseits bieten sich Moglichkeiten, Komponenten des Immunsystems zunachst als ex perimentelle Werkzeuge und schlieBlich auch als therapeutische In strumente zu verwenden.