Grenz-Raum-Narrative
Die deutsch-dänische Grenzregion von 1920 bis heute
Bo Frandsen, Steen / Elisabeth Weber, Caroline
Erschienen am
01.07.2023
Beschreibung
Grenzraumnarrative sind auch im 21. Jahrhundert allgegenwärtig. Im Jahr 2020 erinnerten Deutschland und Dänemark sowie insbesondere das Land Schleswig-Holstein und die Region Sønderjylland-Schleswig an das 100. Jubiläum der Volksabstimmungen und Grenzziehung des Jahres 1920. Das Jubiläumsjahr zeigte, dass es in der oft als mustergültig bezeichneten Region keine gemeinsame Sprache für die Jubiläumsfeierlichkeiten gibt, sondern in wechselnden Kontexten von Genforeningen/Der Wiedervereinigung, den Volks- oder Grenzabstimmungen, der Teilung oder der Abtretung Nordschleswigs gesprochen wird. Die nationalen Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze mit ihren jeweils von den nationalen Narrativen abweichenden Erzähltraditionen zur regionalen Vergangenheit, verdeutlichen die Relevanz, sich den Grenz-Raum-Narrativen in ihrer historischen Tiefe intensiv zu widmen. Neben dem Fokus auf den regionalen Grenzraum werden exemplarisch Südtirol/Trentino und Schlesien sowie ein US-amerikanischer Blick des 20. Jahrhunderts auf die deutsch-dänische Grenzregion hinzugefügt, um die Bandbreite von Grenz-Raum-Narrativen zeitgemäß zu diskutieren.
Autorenportrait
Prof. Dr. Oliver Auge ist Direktor der Abteilung für Regionalgeschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und Früher Neuzeit am Historischen Seminar der CAU zu Kiel. Seine Forschungsfelder umfassen Studien zur spätmittelalterlichen Reichs-, Kloster-, Stadt- und Dynastiegeschichte sowie vergleichende Untersuchungen zur fürstlichen Herrschaft und Politik insbesondere in den Regionen Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. ORCID: 0000000346340193 Steen Bo Frandsen ist seit 2010 Professor und Forschungsleiter am Institut für Grenzregionsforschung an der Süddänischen Universität in Sonderburg. Seine wissenschaftliche Karriere begann er 1988 als Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung (Universität Kassel). Es folgte ein Forschungsstipendium am Institut für Geschichte (Universität Aarhus) und die Jean-Monnet Fellowship des Europäischen Hochschulinstitutes (Florenz). 1994 wurde er Vize-Direktor des dänischen Institutes für Wissenschaft und Kunst (Rom). Zwischen 2001 und 2010 folgten weitere Forschungsstipendien der Carlsberg- und der Velux-Foundation, sowie eine Zeit als Privatdozent in Hannover und Berlin. Für seine Publikation "Holsten i helstaten" (Kopenhagen 2008) erhielt er 2009 den Preis der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. ORCID: 0000000190499236 Caroline Elisabeth Weber (*1987) ist Postdoc am Centre for Border Region Studies der University of Southern Denmark. Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin, zunächst am IZRG der Europa-Universität Flensburg und von 2015-2020 an der Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.ORCID: 0000-0002-6772-7410