Beschreibung
In der Untersuchung geht es um die Frage nach den Adressaten des Galaterbriefes.Ausgehend von der These, dass Gal 4,8-20 als ein Brief oder Briefabschnitt angesehen werden muss, der erst nachträglich in den 'Rest'-Galaterbrief eingefügt worden ist, argumentiert der Autor, dass in der entsprechenden Region der Adressaten des Galaterbriefes das paulinische Evangelium (die Galater sollen in 4,8-20 davon abgehalten werden, neben ihrer Christusverehrung auch den römischen Kaiserkult zu praktizieren) zeitlich vor dem römischen Kaiserkult aufgetreten ist. Dies ist aber denkbar nur für den Süden der Römischen Provinz Galatia. Daraus folgt, dass der Galaterbrief insgesamt an christliche Gemeinden im Süden dieser Provinz gerichtet war, da unterschiedliche Adressaten für Gal 4,8-20 auf der einen und den 'Rest'-Galaterbrief auf der anderen Seite nicht denkbar sind. Dabei muss die Gemeinde in Antiochia ad Pisidiam, dem verkehrsgeografischen, wirtschaftlichen und politischen Zentrum im Süden der Provinz, als Primäradressat sowohl des Abschnittes Gal 4,8-20 als auch des 'Rest'-Galaterbriefes gelten.
Autorenportrait
PD Dr. theol. Thomas Witulski ist Pfarrer in der Evangelischen Kirche von Westfalen.