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Mohn und Gedächtnis

Werke - Tübinger Ausgabe

Wertheimer, Jürgen /
Erschienen am 01.10.2004
CHF 40,65
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518415832
Sprache: Deutsch
Umfang: 148
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Mohn und Gedächtnis ist der erste vom Autor als gültig angesehene Gedichtband Paul Celans. Spätestens seit 1943 schrieb Celan Gedichte, die er im Hinblick auf eine Veröffentlichung sammelte und in Zyklen ordnete. 1948 erschien in Wien seine erste selbständige Publikation Der Sand aus den Urnen, doch zog Celan diesen Band umgehend zurück. Nur wenige Exemplare gelangten in Umlauf. Ein großer Teil der Gedichte aber wurde in Mohn und Gedächtnis übernommen, ergänzt um eine Reihe anderer, die der Dichter in Paris geschrieben hatte, wo er seit 1948 lebte. In dieser Form machte der Band seinen Autor im deutschen Sprachraum bekannt und beeinflußt seine Rezeption maßgeblich bis heute. Wichtige, vielgedeutete Poeme sind darin enthalten, etwa Corona, Zähle die Mandeln und das bekannteste aller Celan-Gedichte: Todesfuge. Die Tübinger Ausgabe ediert Mohn und Gedächtnis in bewährter Weise: Sie zeigt synoptisch die wichtigsten überlieferten Vorstufen, beschreibt die Entstehungsgeschichte des Bandes und bietet Lektürehilfen zu den einzelnen Gedichten. Damit liegt die neunbändige Tübinger Ausgabe komplett vor: Mohn und Gedächtnis, Von Schwelle zu Schwelle, Sprachgitter, Der Meridian, Die Niemandsrose, Atemwende, Fadensonnen, Schneepart und Lichtzwang.

Autorenportrait

Paul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch den posthum veröffentlichten Briefwechsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. Im November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.