Beschreibung
'Kultur als Gedächtnis', 'soziales Gedächtnis', 'das Gedächtnis als unser wichtigstes Wahrnehmungsorgan' sind einige der wichtigsten Schlagworte der interdisziplinär und international geführten Debatte in der Gedächtnisforschung. Zu den zentralen Aspekten dieser Forschung gehören Themen wie 'Gedächtnis und Bewußtsein', 'Gedächtnis und Identität', 'Gedächtnis und Kultur'. Was aber wissen wir - in einem erfahrungswissenschaftlich strengeren Sinne - bis heute über Architektur und Funktion des Gedächtnisses? Stellt man diese Frage Neurobiologen und Psychologen, so ist die Antwort eher ernüchternd; befragt man Philosophen und Kulturhistoriker, fällt die Antwort weitgehend spekulativ aus. Aus der Sicht der in diesem Band enthaltenen interdisziplinären Beiträge haben informationstechnische Gedächtnismodelle sowie Gedächtnismodelle auf der Grundlage von Engramm- oder Repräsentationsvorstellungen an Plausibilität eingebüßt. Vielmehr werden Modelle favorisiert, die Gedächtnistätigkeit nicht mehr als Aufbewahrungs-, sondern als Konstruktionsarbeit konzeptualisieren.
Autorenportrait
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