Beschreibung
Der Klimawandel bedroht in besonderer Weise Menschen in den Slums der Megastädte. Aufgrund der zunehmenden Informalität und der hohen Vulnerabilität der Slum-Bevölkerung scheint dabei eine Anpassung an den Klimawandel unwahrscheinlich. Durch die Massenmedien verstärkt, entsteht ein Mythos der Perspektivlosigkeit. Dieses Buch hinterfragt den Mythos und erweitert die Überlegungen zur Anpassung an den Klimawandel auf die Entwicklungsperspektiven der Slum-Haushalte. Die Studie ergänzt die Vulnerabilitätsanalysen durch Untersuchungen zur Resilienz und lenkt den Fokus auf die Handlungsfähigkeit der Betroffenen. Anhand des Beispiels schwerer Überschwemmungen in der Megastadt Dhaka untersucht diese Arbeit die Fähigkeit der Slum-Bevölkerung, ernste Krisen kurzfristig zu bewältigen und sich langfristig an den Klimawandel anzupassen. Die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Befragungen zeigen, dass die Betroffenen gegenwärtig in der Lage sind, schwere Naturereignisse kurzfristig zu bewältigen. Allerdings ist langfristig keine Entwicklung hin zu besseren Lebensbedingungen zu erkennen. Nationale und internationale Geberorganisationen können dem entgegenwirken, indem sie die Haushalte in ihrer Fähigkeit zur Selbstorganisation verstärkt unterstützen.
Autorenportrait
Tibor Aßheuer, geboren 1978 in Sigmaringen, leistete 1998/1999 seinen Zivildienst in Bangladesch bei einer ländlichen Entwicklungsorganisation. Diese Erfahrungen prägten sein Studium der Geographie, das er von 2001 bis 2007 an der Universität Wien absolvierte. Von 2009 bis 2010 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Forschungsprojekt "DhakaHazard". 2012 erfolgte die Promotion an der Universität zu Köln. Seit 2013 arbeitet Tibor Aßheuer als Lektor an der Universität Salzburg und Universität Wien.
Seine Forschungsinteressen liegen in der geographische Entwicklungsforschung insbesondere in der Bewältigung von Naturereignissen und Anpassung an den Klimawandel in Megastädten und in Bangladesch.
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