Beschreibung
Medien sind nicht nur Schauplatz für Gender-Modelle und Verhaltensregeln der Geschlechter, sie formulieren auch Werturteile und erzeugen Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Sie definieren mit, wie 'Frauen' und 'Männer' sein sollen und was als Abweichung gilt. Insbesondere für Jugendliche sind die in den Medien dargestellten Rollenbilder Identifikationsmaterial für die eigene Geschlechtsidentitätsbildung. Selbstkritisch muss sich die Medienethik deshalb fragen, warum sie das Gender-Thema bislang noch nicht ausreichend reflektiert hat. Dieser Band geht medienethischen Fragen hinsichtlich der unterschiedlichen Repräsentation von Frauen und Männern in führenden Medienberufen und deren Bedeutung für die Medienagenda oder die Behandlung von Themen nach und untersucht die in den Medien zirkulierenden Geschlechterdarstellungen: Herrschen in den Medien Rollenvielfalt und flexible Lebensentwürfe vor oder stereotype Geschlechterrollen und Lebensmodelle, die eine Ungleichstellung der Geschlechter befürworten? "Gender im medienethischen Diskurs" sensibilisiert so für die vor allem in massenmedialen Angeboten enthaltene ungleiche Wertigkeit dargestellter Geschlechtereigenschaften.
Autorenportrait
Petra Grimm ist Professorin für Medienforschung/Kommunikationswissenschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart und dort Leiterin des Instituts für Digitale Ethik. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Narrationsforschung, Digitale Ethik sowie Privatheit und Medien.
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