Beschreibung
Kultur hat Konjunktur. Als wissenschaftliche Disziplin erleben die Kulturwissenschaften einen regen Zulauf, und in den Geschichtswissenschaften hat die Kulturgeschichte die Gesellschaftsgeschichte an Beliebtheit abgelöst. Demgegenüber erwies sich das Verhältnis zwischen Wirtschafts- und Kulturwissenschaften lange als schwierig. Dies führte auf der einen Seite zu einer "Enthistorisierung" der Ökonomie. Auf der anderen Seite scheint sich die Geschichtswissenschaft mit dem cultural turn von der Ökonomie abgewendet zu haben. Der aus einer Ringvorlesung an der Universität Düsseldorf hervorgehende Band widmet sich vor diesem Hintergrund dem Mehrwert eines Brückenschlages zwischen Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Nachdem eine Wirtschaftsgeschichte, die ohne kulturelle Aspekte operiert, ebenso defizitär bleiben muss wie eine Kulturgeschichte, die ökonomische Hintergründe ausblendet, lotet er die Chancen und Herausforderungen für eine "Wirtschaftskulturgeschichte" anhand von prominenten Themengebieten wie der Netzwerkforschung, der Konsumgeschichte und der Verhaltensökonomie aus.
Autorenportrait
Susanne Hilger ist außerordentliche Professorin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Leiterin der Abteilung Wirtschaftsgeschichte. Arbeitsschwerpunkte: Industrie- und Unternehmensgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Amerikanisierung und Globalisierung der Wirtschaft.
Leseprobe