Endlichkeit, Medizin und Unsterblichkeit
Geschichte, Theorie, Ethik - Ars moriendi nova 1, Ars moriendi nova
Jordan, Isabella / Frewer, Andreas
Erschienen am
01.09.2010
Beschreibung
Die Medizin ist nicht nur Technik oder Kunst, das Leben und die Gesundheit angesichts von Krankheit und Tod zu erhalten bzw. wiederherzustellen, sondern strebt eine Praxis der Lebensführung an, die mit der Unvermeidbarkeit von Leiden und Sterben umzugehen lernt. Als meditatio vitae et mortis kann sie zu einem Feld der Reflexion über das Menschsein par excellence werden. Die zunehmenden Möglichkeiten von Anti-Aging, Plastischer Chirurgie und Enhancement stellen dabei die Fragen nach Grenzen einer humanen Heilkunde wieder neu, noch dazu, wenn - wie in transhumanistischen Utopien und kryonischer Praxis - die Möglichkeit der Verschiebung oder gar Überwindung menschlicher Endlichkeit in Aussicht gestellt wird. Medizin, Gesellschaft und Sterbekultur der Gegenwart müssen auf die Herausforderungen reagieren. In diesem Themenfeld liegt der Schwerpunkt des Bandes: Die Autoren reflektieren Endlichkeit und Unsterblichkeit in der Medizin aus historischer, philosophischer, sozialwissenschaftlicher wie auch ethischer Perspektive.
Autorenportrait
Andreas Frewer ist Professor am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg. Arzt in der Inneren und Intensivmedizin an Virchow-Klinikum und Charité, HU Berlin (1994-1998). Promotion an der FU Berlin (1998). European Master in Bioethics in Leuven et al. (2002-2003). Habilitation für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Professor in Hannover (2002-2006). Leitung der Institute für Geschichte und Ethik der Medizin in Frankfurt/M. (2004), Hannover (2006/07) und Erlangen (2008/09). EFI-Exzellenz-Projekt "Human Rights in Healthcare" (2014-2017) und GRK "Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere" (seit 2018). 2012 Brocher Award, 2019 Medizinpreis, 2021 Schöller-Sonderpreis. Senior Advisory Consultant der World Health Organization (WHO).
Leseprobe