Beschreibung
Bodybuilder werden oft belächelt. Dabei verraten sie viel über unsere ästhetisierte, körperfixierte, perfektionistische Lebenswelt - und deren Ursprünge. In einem großen kunstwissenschaftlichen und philosophischen Panorama deutet Jörg Scheller Bodybuilder als postmoderne Bildhauer, die an eine zentrale Idee von Neuzeit, Aufklärung und Moderne anknüpfen: der Mensch könne sich selbst formen, ja neu erschaffen. An Stelle der geistigen Arbeit an der "inneren Statue" tritt im Bodybuilding die künstlerische Arbeit an der "äußeren Statue". Sport ist dabei nur Mittel zum Zweck, die eigene Existenz in ein radikal selbstbezügliches Kunstwerk zu verwandeln.
Autorenportrait
Jörg Scheller ist Professor für Kunstgeschichte an der Zürcher Hochschule der Künste. Gastdozenturen führten ihn unter anderem an die Kunstuniversität Poznan und die Taipei National University of the Arts. Er schreibt regelmäßig Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung, DIE ZEIT, frieze magazine und ist Kolumnist der Stuttgarter Zeitung. Bereits als 14-Jähriger stand er mit einer Metalband auf der Bühne. Heute betreibt er einen Heavy Metal Lieferservice mit dem Metal-Duo Malmzeit.
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