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Das Tor zur Seele

Schlaf, Somnambulismus und Hellsehen im frühen 19. Jahrhundert

Erschienen am 01.12.2014
CHF 63,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783506779359
Sprache: Deutsch
Umfang: 383
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Der Schlaf fesselte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit von Philosophen, Ärzten, Staatsbeamten und Theologen.Ausgerechnet ein Zustand der Bewusstlosigkeit sollte die bestehende Gesellschaftsordnung stützen und Erkenntnisse über »das Absolute« liefern. War es möglich, im »magnetischen« Schlaf des »Somnambulismus« in den eigenen Körper, in die Zukunft oder gar das Jenseits zu schauen? Dieses Buch schildert die Umstände, unter denen der Schlaf nach 1800 zum Objekt wissenschaftlichen Interesses und zum Faszinosum der Literaten wurde. Bei seinen Recherchen stieß der Autor auf bislang unveröffentlichte Quellen der obersten Medizinalbehörde des Königreichs Württembergs, die über medizinische Untersuchungen und Experimente an sogenannten Somnambulen berichten, denen zum Teil hellseherische Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Das Selbstzeugnis einer 17-jährigen Probandin offenbart, welche Nähe die wissenschaftlichen Deutungen der Hofärzte zu tief im Volksglauben verankerten Vorstellungen aufwiesen. Darüber hinaus geht Philipp Osten der Frage nach, inwiefern die Alltagskultur des frühen 19. Jahrhunderts von den damaligen medizinischen Schlaftheorien und von der Vorstellung einer Analogie von Schlaf und Tod geprägt war. Und er führt seine Leser an jene wissenschafts- und mentalitätsgeschichtliche Epochengrenze, hinter der an die Stelle philosophischer Theorien über die Seele und ihre verschiedenen Zustände disziplinierende Regeln traten, die darauf zielten, den Schlaf vor allem als Mittel zum Erhalt der Leistungs- und Arbeitsfähigkeit anzusehen.

Autorenportrait

Philipp Osten, Dr. med., lehrt Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.