Beschreibung
Die levinassche Erschließung von Gerechtigkeit als dem Äußersten zu Denkenden fordert eine Reflexion darüber heraus, wie Gerechtigkeit jeweils wieder in der konkreten Begegnung mit den Anderen verwirklicht wird.Wie ist die erhoffte Gerechtigkeit des Einen mit dem konkret werdenden Ethischen durch die Handlung des Anderen zum Zeitpunkt des Geschehens verstrickt? Diese 'Verstrickung' wird als eine Komplikation verstanden, welche die beruhigte Einsamkeit des modernen Subjekts stört. Dieses störende Ereignis der Verantwortung lässt sich nicht als Ergebnis eines Kalküls zwischen Verbotenem und Erlaubtem begreifen. Denn die wirkliche Gerechtigkeit geschieht nur in der konkreten geschichtlichen Handlung, die die theoretischen Widersprüche, die sich in einem zeitlos-idealistischen Denken zu geben scheinen, übersteigt.
Autorenportrait
Federico Ignacio Viola, Dr. phil., studierte in Santa Fe, Argentinien, Philosophie. Gefördert vom Stipendienwerk Lateinamerika Deutschland e.V. promovierte er in Freiburg im Breisgau bei Prof. em. Dr. Dr. h.c. Bernhard Casper und Prof. Dr. Hans-Helmuth Gander.