Beschreibung
Dieser Band vermittelt ein umfassendes Bild von der Kulturmetropole Berlin in der ersten Phase der Nachkriegszeit. Die Beiträge gehen der Frage nach, wie sich im politischen Spannungsfeld der Vier-Sektoren-Stadt und unter den Bedingungen der Kriegszerstörung die Beziehungen zwischen Autoren, Kritikern und Verlagen neu formieren. Beschrieben wird, wie man begann, Bücher zu schreiben, sie zu drucken und zu verkaufen, ohne einen Markt zur Verfügung zu haben. Analysiert werden die Nachkriegszeitschriften, in denen die Schuldfrage behandelt und die Forderung nach radikaler Demokratie aufgestellt wurde. Geschildert wird, wie in den sich neu formierenden Schriftstellerorganisationen der Konflikt zwischen den zögernd zurückkehrenden Exilschriftstellern und den Autoren der "inneren Emigration" offen und heftig ausgetragen wird. Der Leser erfährt Neues über die Situation der Verlage, die in die Gefahr geraten, als kulturelle Institution zum Spielball der jeweiligen Besatzungsmacht und des beginnenden "Kalten Krieges" zu werden. Abgerundet wird die facettenreiche Darstellung durch ein biographisches Verzeichnis sowie eine detaillierte Zeittafel, die einen immensen Materialreichtum bereitstellt.