Beschreibung
Die Autorin untersucht die ästhetische Wirkung und die Ikonologie der Materialien Erde und Stein. Der Vergleich zwischen amerikanischer Land Art und deutscher Naturkunst zeigt, wie tief die Künstler in der naturphilosophischen und naturwissenschaftlichen Tradition ihrer Länder verwurzelt sind. Der Vergleich zwischen amerikanischer Land Art und deutscher Naturkunst zeigt, wie tief die Künstler in der naturphilosophischen und naturwissenschaftlichen Tradition ihrer Länder verwurzelt sind. Der Wahrnehmung der Erde als Ganzes geht der Blick aus dem Weltraum voraus. Auf diese reagierten um 1968 die Earthworkers und leiteten eine neue Kunstrichtung ein. Während die Künstler in den USA mit ihren Wüstenprojekten auf die technologischen Errungenschaften der Mondfahrt reagierten und die Erde als einen sich selbst vernichtenden Gesamtorganismus betrachteten, haben deutsche Künstler einen begrenzteren Blickwinkel. Sie beziehen sich auf kleinere Regionen und thematisieren den zunehmenden Verlust an Natur zu einem Zeitpunkt, als die Ökologiebewegung politisch aktuell wird (z. B. Beuys: 7000 Eichen). Obwohl die Erd-Kunst zunächst als Gegenbewegung zur Stadt auftrat, erhält sie im Zuge der Ästhetisierung des urbanen Raumes auch dort ihren Platz. In Denkmälern des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust spielen Erdmaterialien ebenso eine Rolle wie in den politisch unverfänglichen Naturinstallationen auf öffentlichen Plätzen.