Beschreibung
Seit seinem ersten Erscheinen 1965 ist diese Untersuchung der Theorien, die die moderne Gesellschaft als Resultat eines Säkularisierungsprozesses deuten, zu einem begriffsgeschichtlichen Standardwerk geworden. Analysiert werden die wechselnden Funktionen, welche die "Säkularisierung" als Programm und Parole, als deskriptive Kategorie sozialer Prozesse oder als zivilisationskritisches Deutungsschema der Entstehung der modernen Gesellschaft bis heute erfüllte. "Diese vorzügliche und faszinierende Studie illustriert auf treffliche Art die von Lübbe einleitend exponierte Idee einer philosophischen Begriffsgeschichte. Er zeigt den Ursprung des zunächst wertindifferenten Wortes, als das es die von der Kirche absichtlich und zu ihrem eigenen Nutzen vollzogene Entlassung von Gütern aus ihrem Herrschaftsbereich bezeichnet. Dann verfolgt er die Bedeutungswandlungen, innerhalb derer der nunmehr wertende Ausdruck als "Parole kultureller Emanzipation", als geschichtswissenschaftlicher und soziologischer, als "kulturprotestantische Theorie", als Exponent der Krisen-Theorie und sozusagen als kulturphilosophische Diagnose fungiert. Studia Philosophica "Es ist das wichtigste Ergebnis dieser lesenswerten Studie, die verschlungenen Pfade des Begriffs Säkularisation aufgezeigt zu haben. Man wird daher auf diese Untersuchung bei der Frage nach der Säkularisierung nicht mehr verzichten können." Orbis Librorum
Autorenportrait
Hermann Lübbe, em. Professor für Philosophie und Politische Theorie an der Universität Zürich. Nach der Promotion 1951 in Freiburg i. Br. Und der Habilitation 1956 in Erlangen, Lehrtätigkeit als Dozent und professor an den Universitäten Erlangen, Hamburg, Münster, Köln, Bochum, Bielefeld und Zürich. Zahlreiche Veröffentlichungen und Auszeichnungen.