Beschreibung
Diese Arbeit, die einen Beitrag zur Erforschung mündlicher Fachkommunikation leisten möchte, hat Unterweisungen aus Lehrwerkstätten des Kraftfahrzeuggewerbes zum Gegenstand. Ziel ist es, mit Hilfe der Dialoganalyse die Verfahren der Ausbildungsmeister bei der Vermittlung des Fachwissens zu erfassen. Nach Klärung der institutionellen Voraussetzungen der Textsorte 'Unterweisung' und einem Überblick über die bisherige Fachsprachenforschung werden Unterweisungen genauer definiert als Vermittlungstexte, die die Auszubildenden bei ihrem Alltagswissen abholen und sie in das Fach 'hineinsozialisieren'. Danach beginnt der eigentliche empirische Teil der Arbeit. Aufgestellt wird eine Hypothese zum thematischen Verlauf von Unterweisungen, indem die thematischen Abschnitte mit ihren typischen Intentionen und Ausdrucksmitteln erfaßt werden. In dem anschließenden Teil werden die Verfahren untersucht, mit denen die Meister den Auszubildenden verständlich machen, wie fachlich relevante Handlungen auszuführen sind (Veranschaulichung, Exemplifizierung, Kontrastierung, Begründung), wie fachsprachliche Ausdrücke erklärt werden (z.B. Nennung von Synonymen, von charakteristischen Merkmalen, Einordnung in ein System fachsprachlicher Ausdrücke) und wie sich diese Erklärungen von denen in Lehrbuchtexten unterscheiden. Ferner wird untersucht, wie die Meister mit Hilfe von Lehrerfragen das fachliche Wissen bei den Auszubildenden überprüfen und welche Prozeduren eingesetzt werden, um das Wissen abzusichern (Problemmanifestationen, -bearbeitungshilfen, Lösungsratifizierungen). Im Schlußkapitel wird das Gesprächsverhalten der Meister aufgezeigt, das der Wissensvermittlung entgegensteht. Der Arbeit ist das der Untersuchung zugrundeliegende Korpus in kompletter Transkription im Anhang beigefügt.