Beschreibung
Moses Maimonides (Moses ben Maimon, 1138-1204) ist einer der größten jüdischen Philosophen des Mittelalters. Geboren in Córdoba, übersiedelte er 1160 nach Nordafrika. Dort war er als Oberhaupt einer jüdischen Gemeinde, Arzt, Naturwissenschaftler und Rechtsgelehrter tätig. Der "Wegweiser für die Verwirrten" ist seine wichtigste philosophisch-theologische Schrift. Auf Arabisch verfasst, wurde sie noch zu Maimonides' Lebzeiten ins Hebräische übersetzt und übte einen großen Einfluss auf jüdische, islamische und christliche Philosophen des gesamten Hochmittelalters aus. Maimonides behandelt darin ein nach wie vor aktuelles Thema: das Spannungsverhältnis von Glaube und Vernunft. Es geht ihm dabei um die Vereinbarkeit der Aussagen der Tora mit den Erkenntnissen einer aristotelisch geprägten Philosophie. Die hier vorgelegte Textauswahl widmet sich vor allem Fragen zur Schöpfung, insbesondere der von Aristoteles aufgestellten These der Urewigkeit der Welt, die Maimonides kritisiert. Mit seiner einzigartigen Synthese von Glaube und Vernunft bot Maimonides allen, denen beim Studium der Philosophie Glaubenszweifel kamen, einen Ausweg aus der intellektuellen Verwiirung an.