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Tausend Jahre Ba'ale Schem - Jüdische Heiler, Helfer, Magier

Ein Spiegel europäischer Geistesgeschichte, Jüdische Kultur. Studien zur Geistes

Erschienen am 01.07.2017
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783447108270
Sprache: Deutsch
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Ihre Wundermänner schaffen sich die Menschen selbst, je nach ihren Wünschen und Bedürfnissen. So geschah es auch im europäischen Judentum, dessen Wundermänner den Titel eines Ba'al Schem trugen, das heißt "Meister des göttlichen Namens". Dank einer Vielzahl himmlischer Namen hatten die Ba'ale Schem teil an Gottes Schöpfermacht und konnten damit Wunder wirken, meist mithilfe von Amuletten heilen und sogar einen Golem erschaffen. Im Laufe von zehn Jahrhunderten wandelten sich die Vorstellungen der Menschen, wie die erwarteten Wunder auszusehen hatten, jedoch stetig. Erhofften die einen nur ein Tun zur Verherrlichung Gottes als Beweis der Überlegenheit der jüdischen Religion, so erwarteten andere Schutz gegen Feinde, insbesondere die christlichen, gegen Krankheit, Kinderlosigkeit und Armut. Aber auch Verbrecher mussten ausfindig gemacht und die Kräfte mit christlichen Zauberern gemessen, Überlegenheit über Dr. Faust und andere Magier erwiesen werden. Um die Gunst der weltlichen Herrscher zu gewinnen, wurden auch Schlösser und Gastmähler herbeigezaubert und Wein aus der Wand gezapft. Die Freimaurer suchten Schätze und okkulte Erfahrungen bei den Ba'ale Schem und ab dem 18. Jahrhundert, im osteuropäischen Hasidismus, erwartete man auch Hilfe aus der Sündennot und aus dem Rad der Seelenwanderung. Alle diese sich wandelnden Bedürfnisse gehen in fast stetem Gleichschritt mit den deutschen und europäischen mentalen Veränderungen. Dadurch lässt sich die von Karl E. Grözinger vorgestellte tausendjährige Geschichte des aschkenasischen Ba'al Schem auch als Spiegelbild der (jüdisch-)europäischen Geistes- und Kulturgeschichte lesen.