Beschreibung
"Bevor man fortgeht, / wehren sich die Dinge, manche irren sich / in sich und werden schön." So gelassen kann es klingen, wenn es gelingt, in einem einzigen Satz Aufbruch, Abschied und Unwiederbringlichkeit aufscheinen zu lassen. In "Gordisches Paradies" zeigt sich Sylvia Geist als Meisterin solch müheloser Wendungen und entfaltet doch, wie etwa im titelgebenden Gedichtzyklus, eine beeindruckende Musikalität. In hoher Intensität erzählen ihre Gedichte vom Suchen, Verlieren und Wiederfinden der Liebe zum Leben noch in den kleinsten Phänomenen und spinnen so einen Ariadnefaden, an dem sich entlangtasten lässt, bis "die Luft / schmeckt, dass man atmen möchte wie man trinkt".
Autorenportrait
Sylvia Geist, 1963 in Berlin geboren, veröffentlichte Gedichtbände, Prosa und Herausgaben. In ihrer übersetzung erschienen u. a. Gedichte von John Ashbery, Peter Gizzi und Chirikure Chirikure. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Lyrikpreis Meran (2002) und der Adolf-Mejstrik-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (2008). Bei Hanser Berlin erschien zuletzt der Lyrikband "Gordisches Paradies" (2014), für den sie den Ver.di-Literaturpreis erhielt.
Leseprobe