Beschreibung
Umfang und Intensität der deutschen zeithistorischen Forschung zur Landespolitik entsprechen weithin nicht der Bedeutung, die das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland der föderalen Ordnung und damit den Ländern als eigenständigen Akteuren beimisst. Der vorliegende, aus einer wissenschaftlichen Tagung hervorgegangene Band behandelt daher in drei Themenblöcken - und zwar aus west- wie aus ostdeutscher Perspektive - wichtige Felder einer quellengestützten Auseinandersetzung mit der Landesgeschichte als integralem Bestandteil bundesdeutscher Zeitgeschichte. So werden die Herausbildung, Entwicklung und Pflege von Landesbewusstsein und Landesidentität ebenso thematisiert wie das weite Feld der Bildungs-, Schul- und Hochschulpolitik. Letzteres bildet nicht nur den Kern der landespolitischen Zuständigkeit und ist oftmals ideologisch hochgradig aufgeladen, sondern gab und gibt auch wie kaum ein anderes Thema Anlass zur Föderalismuskritik. Einen dritten Schwerpunkt bilden Auseinandersetzungen um kommunale Verwaltungs-, Gebiets- und Strukturreformen, bei denen nicht selten die Notwendigkeit von Effizienzsteigerung und Modernisierung mit politischen Interessen oder einem ausgeprägten lokal-regionalen Eigenbewusstsein in Einklang gebracht werden mussten.