Beschreibung
Die vorliegende Studie widmet sich den Lebensmöglichkeiten von Juden und Jüdinnen in der katholisch geprägten Markgrafschaft Baden-Baden und damit Fragen der ländlichen Gesellschaft und Kultur in Südwestdeutschland. Es entsteht ein neues Bild des Landjudentums in seinen vielfältigen Kontakten zur christlichen Nachbarschaft und mit einem überraschenden Selbstbewusstsein. Das Buch analysiert u.a. die Aufnahme der Juden in den Schutz, die wirtschaftlichen Aktivitäten von Juden und Christen, ihr spannungsreiches Verhältnis zueinander, innerjüdische Verhältnisse sowie Fragen der jüdischen Religion. Dabei stehen immer die wechselvollen Schicksale einzelner Protagonisten im Vordergrund.
Autorenportrait
InhaltsangabeVorwort 1 Voraussetzungen und Zugänge für die Erforschung der Juden in der Markgrafschaft Baden-Baden 1 1 Der Stand der Forschung über die Markgrafschaft Baden-Baden von 1648 bis 1771 1 2 Der Stand der Forschung über die ländlichen Juden in der Markgrafschaft Baden-Baden bis 1771 1 3 Zeit und Raum der Untersuchung 1 4 Fragestellungen und historiographische Wege der Untersuchung 1 4 1 Landjuden 1 4 2 Zugänge zur Erforschung des Landjudentums 1 5 Reflexivität 2 Hayum Flörsheim: Judenschultheiß, Lieferant von Juwelen, Admodiator 2 1 Der Aufstieg 2 2 Hayum Flörsheim und der Stiftspropst Reinhard von Flosdorf 2 3 Vertrauen und Misstrauen 2 4 Der Admodiator Hayum Flörsheim 2 5 Der Bruch zwischen der Regierung und Flörsheim 2 6 Aspekte jüdischen Lebens 3 Die Schutzaufnahmen in der Markgrafschaft 3 1 Der Blick auf die Schutzaufnahmen - ein Blick auf Vorstellungen und Praktiken der Beteiligten 3 2 Das Verfahren der Schutzaufnahmen im Spiegel der Regierungsprotokolle 3 3 Ein "Vergleich" über die Schutzaufnahmen 1650 3 4 Schutzaufnahmen bis zur "Judenordnung" von 1714 3 4 1 Strategien und Entscheidungsfaktoren 3 4 2 Einzelne Schutzaufnahmen 3 4 3 Die Auseinandersetzungen über die Anzahl der Schutzjuden 3 4 4 Nützlichkeit und Schädlichkeit der Juden in der katholisch-konfessionellen Perspektive der Markgrafschaft bis 1714 3 5 Schutzaufnahmen von der "Judenordnung" 1714 bis zum Ende der Regentschaft der Markgräfin Sibylla Augusta 1727 3 5 1 Verschärfte Voraussetzungen bei Schutzaufnahmen 3 5 2 Einzelne Schutzaufnahmen 3 5 3 Schutzbewerbungen, wenn die Juden "aus dem Land gejagt werden"? 3 6 Schutzaufnahmen unter Markgraf Ludwig Georg von 1727 bis 1746 3 6 1 "Normalisierung" der Schutzaufnahmen unter Markgraf Ludwig Georg? 3 6 2 Einzelne Schutzaufnahmen 3 6 3 Gegendruck aus der Bevölkerung 3 6 4 Die Regierung: eine Neuorientierung 3 6 5 Der Rahmen - eine veränderte Einstellung allgemein 3 6 6 Widersprüchliche Tendenzen 3 6 7 Löw Bodenheimer, der Neffe des Oberschultheißen: zwischen der Gnade des Markgrafen und dem Widerstand der Gemeinde Bühl 3 7 Ein Ende der Schutzaufnahmen - die "Ausrottung" der Schutzjuden? 3 7 1 Der "alte Löwel Koppel""im mit Juden genugsamb übersetzten Malsch" 3 7 2 Nicht mehr, sondern weniger Schutzjuden 3 7 3 Ein Ensemble von Stereotypen 3 7 4 Der alte Löwel Koppel - zurück nach Friesenheim? 3 7 5 Die "eliminirung deren Juden"? 3 7 6 Weitere Schutzaufnahmen oder "das Landt von dergleichen Blutiglen" säubern? 3 7 7 Vom lokalen Konflikt zum Diskurs über das Lebensrecht von Schutzjuden in der Markgrafschaft: Zusammenhänge und Hintergründe der"Eliminieruung" 3 7 8 "Eliminierung" als Vertreibung nicht aller, aber der schädlichen Juden 3 8 Die Schutzaufnahmen 1747 bis 1771 3 8 1 Die Weiterführung der Schutzaufnahmen nach 1747 3 8 2 Einzelne Schutzaufnahmen: Schutzbewerbungen für mehrere Söhne, immer wieder supplizieren 3 8 3 Familiäre Ordnung und Bewerbung um den Schutz: eine Familie an der Hauptstraße, eine in der "Schwanengasse" 3 8 4 Widerstände in der Bevölkerung - Kontinuitäten 3 8 5 Kontinuitäten und Veränderungen bei der Regierung 3 9 Gescheiterte Schutzaufnahmen 3 9 1 Das Vorgehen der Petenten und ihr Scheitern 3 9 2 Einzelne gescheiterte Schutzbewerbungen 3 10 Die Auseinandersetzung über die Schutzaufnahmen: die wichtigsten Ergebnisse für das christlich-jüdische Verhältnis 4 Juden im Wirtschaftsleben 4 1 Im Kreditwesen 4 1 1 Kredite in bar - mit vielen Möglichkeiten zur Abzahlung: "auf den Herbst", zum Abwohnen, mit einem Nachlass 4 1 2 Warenkredite 4 1 3 Kredite für Bedienstete am Hof, für Offiziere und Beamte 4 1 4 Geldverleih in Vielfalt und Flexibilität, imNahbereich, in einer Marktlücke, in einem unbestimmbaren Umfang 4 1 5 Juden in einem begrenzten Segment des Kreditbereichs 4 1 6 Kapitalanlage bei Schutzjuden 4 1 7 Schuldverflechtungen 4 1 8 "Der Juden arge Wucher griff": eine Gefahr? Für w
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