Beschreibung
Die Region des deutschen Nordens bis hinein nach Dänemark assoziiert Vorstellungen von Seefahrt und Wikingern, von der 'Freiheit' der Friesen, dem Heldentum der Telse von Dithmarschen bis hin zu dem Nationalitätenkampf zwischen Dänen und Deutschen, dem als vorbildlich geltenden Minderheitenstatut und den Plänen um eine eigenständige Ostseeregion. Woher kommen solche Bilder sind es Teile des kollektiven Geschichtsbewusstseins oder einer regionalen Mythenbildung? Gibt es überhaupt ein dominantes Verständnis von der Geschichtstradition in diesem Raum? Und welche Faktoren spielen bei seiner Ausprägung eine dominante Rolle, ist es die Herausforderung der natürlichen Ressourcen, wie sie etwa die 'mörderische' Nordsee darstellt? Oder entwickelt es sich in der Bearbeitung kulturhistorischer Zeugnisse von einer gemeinsamen Vergangenheit, wie es steinzeitliche Gräberfelder oder der 'Ochsenweg', das alte Fernwegesystem der Cimbrischen Halbinsel, darstellen? Wie schreiben sich nationale, religiöse, konfessionelle, institutionelle Traditionen in den lokalen Gedächtnisspreicher ein und welche Manifestationen erfahren diese Geschichtsbilder in Denkmälern und Symbolstrukturen? Die Beiträge reichen von den jungsteinzeitlichen Gräberfeldern bis zum dänischen Denkmalskatalog.
Autorenportrait
Bea Lundt ist Professorin für Mittelalterliche Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Universität Flensburg.