Beschreibung
Nure ochiba, "nasses Laub", das an den Schuhen klebt, wurde in Japan zum Wort des Jahres gekrönt. Es bezeichnet boshaft pensionierte Männer, die ohne Aufgabe zuhause ihr Dasein fristen und zum Problem für ihre Angehörigen werden. Die Japaner sind reich, leben sicher und gesund und erfreuen sich hoher Bildung. Trotzdem sind sie nicht sehr zufrieden; denn starke Kräfte zwingen die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt zu tiefgreifenden Veränderungen, allen voran die Globalisierung der Märkte und die Alterung. Der Autor untersucht die Auswirkungen dieser beiden Entwicklungen auf das Verhältnis der Geschlechter und Generationen, die sozialen Netzwerke, die Politik und den Arbeitsmarkt, aber auch auf gesellschaftliche Normen und Vorstellungen von Leben und Tod. Um ihren Wohlstand zu erhalten, muß die Gesellschaft umgebaut werden. Ein eindrücklicher Blick auf ein Land, das in rasanter Weise Veränderungen durchmacht, die sich in Deutschland erst langsam abzeichnen.