0

Macht und Moral in 'Gespenster' von Henrik Ibsen. Geschlechterrollen und Moralit

Henrik Ibsens 'Gengångare'

Bod
Erschienen am 01.11.2023
CHF 32,00
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innert 5 - 9 Arbeitstagen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783346968173
Sprache: Deutsch
Umfang: 48
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Skandinavien und Island, Note: 2,1, Humboldt-Universität zu Berlin (Nordeuropa -Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit widmet sich der Analyse von Henrik Ibsens Drama "Gespenster" aus dem Jahr 1881. Im Mittelpunkt steht die kritische Betrachtung der Konstruktion von Geschlechterrollen und Moralität, insbesondere im Kontext der Frauenfiguren des Dramas. Kernthemen der Handlung sind die Aushandlung gesellschaftsspezifischer Aspekte, moralische Normen und die damit verbundenen Geschlechterrollen, Erwartungen und Praktiken. Die vorliegende Arbeit schafft ein Verständnis für die im Drama präsentierten Machtverhältnisse, die Konstruktion von Geschlechterrollen und die diskursive Produktion von Moralität im Spannungsfeld zwischen den unterschiedlichen Perspektiven der Figuren. Die Hypothese dieser Arbeit besagt, dass nicht nur eine diskursive Produktion des Moralkonzeptes im Drama stattfindet, sondern parallel auch eine Aushandlung der Geschlechterrollen. Diese Prozesse prägen die Machtverhältnisse innerhalb der Figurenkonstellation. Die Forschungsziele umfassen die Beleuchtung der Konstruktion von Geschlechterrollen und Moralität bezüglich der Frauenfiguren in "Gespenster". Die Dramenanalyse soll die prägenden Charakteristika der Frauenfiguren und deren Position innerhalb des drameninternen Charaktergefüges ermitteln. Die Figuren im Drama sind Träger unterschiedlicher moralischer Perspektiven, wobei der Pastor Manders eine religiös geprägte Sichtweise vertritt, während Frau Alvings Ansicht auf individualistischem Bestreben basiert. Der Konflikt zwischen diesen Positionen wird exemplarisch anhand der Aushandlung des moralischen Zusammenlebens verdeutlicht. Manders beschuldigt Frau Alving des Verbrechens gegen Ehemann und Sohn, da ihr eigeninteressiertes Handeln nicht nur gegen soziale Konventionen verstößt, sondern auch als Verletzung der Pflichten einer Ehefrau und Mutter interpretiert wird. Besonders signifikant ist die geschlechterspezifische Diskrepanz bezüglich des Moralitätskonzeptes im Drama. Manders stigmatisiert sexuelle Verhältnisse außerhalb der Ehe als widersprüchlich zur gesellschaftlichen Ordnung, sexualisiert jedoch Regine durch seine Bemerkungen. Die Stigmatisierung von Johannes als "gefallene Frau" resultiert aus ihrer sexuellen Beziehung zum Kammerherren Alving. Diese diskrepanten moralischen Maßstäbe sind konstitutiv für die Konstruktion der weiblichen Geschlechterrolle im Drama.