Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit hat zum Ziel, zwei historische Zeugnisse des spanischen Sprachbewusstseins im Sinne der kontrastiven Linguistik gegenüberzustellen. Obwohl Institutionen wie die Real Academia Española (RAE) regelmäßig aktualisierte Grammatiken der spanischen Sprache publizieren, um der Sprache einen normierten Rahmen zu geben, kommt es dennoch zu Konflikten zwischen Sprechern des castellano und einer der sprachlichen Varietäten auf der Iberischen Halbinsel. Dies verdeutlicht die Aktualität des Sprachbewusstseins Spaniens sowohl in sprachlicher als auch politischer Hinsicht. Es bietet sich daher für das nähere Verständnis an, den Ursprung des spanischen Sprachbewusstseins historisch zu untersuchen. Dieses Vorhaben ist zeitlich auf das Siglo de Oro zu begrenzen, da das spanische Reich damals einen bedeutenden machtpolitischen Wandlungsprozess erfuhr und parallel dazu auch die ersten schriftlichen Zeugnisse eines spanischen Sprachbewusstseins entstanden. Die Gramática de la lengua castellana von Antonio de Nebrija, stammt aus dem Jahr 1492 und war die erste Grammatik des Kastilischen. Die Prologe der GC sollen im Folgenden hinsichtlich des Sprachbewusstseins analysiert und anschließend mit dem Diálogo de la lengua verglichen werden. Letzterer wurde im Jahr 1535 von Juan de Valdés in Neapel verfasst und stellt seine einzige literarische Auseinandersetzung mit dem Kastilischen dar. Die GC und der DL gerieten nach ihrer Veröffentlichung in Vergessenheit, avancierten aber mit ihrer Wiederentdeckung zu wichtigen sprachgeschichtlichen Zeugnissen dieser Zeit. Aus diesem Grund wurden beide Werke seit dem 20. Jahrhundert mehrfach editiert und mit diversen, teils sehr ausführlichen Einleitungen veröffentlicht. Dennoch sind Nebrija und Valdés bisher nur bezüglich bestimmter Aspekte miteinander in Verbindung gebracht worden - eine Herausarbeitung der grundlegenden sprachkonzeptionellen Unterschiede bietet sich daher an. Diese Arbeit nimmt bis auf wenige Ausnahmen Bezug auf Antonio Quilis Edition der GC, weshalb Textverweise folgend mit GCQ abgekürzt werden.