Beschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: Sehr Gut, Universität Salzburg, Veranstaltung: Universitätslehrgang Gastrosophische Wissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, den kulturhistorischen Weg der Schlachtung nachzuzeichnen und Methoden zu untersuchen, die gute Alternativen zur industriellen Schlachtung sein können. Die Fallbeispiele sind überwiegend Beispiele österreichischer Projekte. Die rechtlichen Grundlagen, auf die in dieser Arbeit verwiesen wird, betreffen die Rechtslage in Österreich, Deutschland bzw. die EU-Judikatur. Unser Umgang mit Nahrungsmitteln ist einem radikalen Wandel ausgesetzt. Gerade der Fleischkonsum war immer schon ein gesellschaftlich und politisch hochrelevantes Thema mit hohem Konfliktpotential und gesellschaftlichen Entwicklungschancen gleichermaßen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Grundvoraussetzung unseres Fleischkonsums: der Schlachtung von Nutztieren und ihrer Entwicklung. Die Geschichte des Schlachtens und des Verarbeitens von Tieren ist älter als die Geschichte der Metzgerei. Anfangs übernahmen die Nutztierhalter die Aufgabe des Tötens und Zerlegens noch selbst. Erst mit zunehmender Bedeutung der Städte entwickelte sich der Berufsstand der Metzger, der die Aufgabe hatte, die Städte mit Fleisch zu versorgen. Zuerst gehörten die Tiere, vor allem Ziegen, Schafe und Schweine, aber auch Rinder, noch zum Stadtbild, und das Handwerk des Metzgers genoss hohes Ansehen. Doch die Reputation erwies sich als brüchig. Seit der Schlachtvorgang aus dem Blickfeld der Konsumenten und Konsumentinnen verbannt und in von der Außenwelt abgeschlossene Schlachtanstalten verlegt worden ist, liegt zwischen dem Schlachter und der Gesellschaft ein unüberbrückbarer Graben. Das im Verlauf des Prozesses der Zivilisation peinlich gewordene, nämlich das Töten und Zerlegen von Tieren, wird hinter die Kulissen des gesellschaftlichen Lebens gelegt. In Schlachthöfe an den Rändern der Stadt. Sprichwörtlich an den Rand der Gesellschaft und noch weit darüber hinaus.