Beschreibung
Man soll von Toten nichts Schlechtes sagen, heißt es. In seinen 'Leichenreden' hinterfragt Kurt Marti diese Konvention und wehrt sich gegen die gängigen Abschiedsrituale, gegen die gut gemeinten Worte und tröstenden Phrasen. Er schreibt ehrlich und schonungslos über das Leben, das Sterben und den Tod, immer verbunden mit einem tiefen Verständnis für Angst, Verdrängung und Abwehr, die den Verlust eines Menschen begleiten. Martis lyrische Totenreden sind ein Klassiker der Schweizer Literatur. Seit ihrer Erstveröffentlichung haben sie nichts von ihrer Aktualität und Brillanz verloren. Selten wurde so offen über den Tod und die Trauer geschrieben.
Autorenportrait
Kurt Marti wurde 1921 in Bern geboren. Er studierte zunächst zwei Semester Rechtswissenschaft, dann in Bern und in Basel, wo ihn Karl Barth maßgeblich prägte, Theologie. Er war Pfarrer in Leimiswil, Niederlenz und von 1961 bis 1983 an der Nydeggkirche in Bern. Kurt Marti gehört zu den bedeutenden - und erfolgrei-chen - deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Sein literarisches Werk umfasst Erzählungen, einen Roman, Gedichte, Tagebücher, Essays. Marti ist Ehrendoktor der theologischen Fakultät Bern, Mitbegründer der "Erklärung von Bern" und der "Gruppe Olten". Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Grossen Literaturpreis der Stadt Bern und den Tucholsky-Preis für sein Gesamtwerk. Marti lebt in Bern.
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