Beschreibung
"Jedes Gedicht, das ich schreibe, vermindert die Angst und schafft Platz für Mut und Lebensfreude." - Ulla Hahn hat ihr lyrisches Werk - bislang sieben Bände - gesichtet, eine "autorisierte" Auswahl getroffen und ein erhellendes, persönliches und poetologisches Nachwort dazu geschrieben.
Autorenportrait
Ulla Hahn, * 30. 4. 1946 Brachthausen (Sauerland). Nach einem Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Köln und Hamburg, das sie mit einer Dissertation über operative Literaturformen 1978 abschloss, arbeitete H. als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten und als Redakteurin bei Radio Bremen. Seit 1987 lebt sie als freie Schriftstellerin in Hamburg.
Herz über Kopf und die darauf folgenden weiteren Gedichtbände machten H. zur wohl populärsten Lyrikerin der 80er-Jahre. Es ist eine Lyrik, die die Erfahrungen der Moderne weitgehend ausblendet und in souveräner Beherrschung der lyrischen Formtraditionen und Verfahrensweisen von Walther von der Vogelweide bis H. Heine die bekannten Topoi der Liebesdichtung in unkomplizierter Syntax, traditionellem Vokabular und eingängiger Bildlichkeit variiert. In ihrem Roman
Ein Mann im Haus inszeniert sie einen leidenschaftlichen Geschlechterkampf, eine im konkreten Wortsinn 'fesselnde' Frauenphantasie. Der autobiographisch geprägte Roman
Das verborgene Wort erzählt die Geschichte einer Kindheit in den 50er-Jahren, die genaue Milieuschilderungen aus der rheinisch-katholischen Provinz mit der Beschreibung einer allmählichen Befreiung aus der Enge verbindet. Fragen der persönlichen Schuld und Verantwortung im Zweiten Weltkrieg, ausgelöst durch ein Foto in einer Ausstellung über Verbrechen im Osten, thematisiert der Roman
Unscharfe Bilder in einer Konfrontation von Tochter und Vater. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (
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