Beschreibung
Das Verhältnis von Lebenswelt und Wissenschaft befindet sich mit ungewissem Ausgang in stetiger Bewegung. In diesem Prozess ist das treibende Element die Wissenschaft, die Technisierungen ermöglicht und mit ihren Erkenntnissen die Welt überzieht. Trotz der fortschreitenden Verwissenschaftlichung hat sich die Lebenswelt jedoch ihre Eigenständigkeit bewahrt. Die vorliegenden Studien tragen zur Aufklärung dieses erstaunlichen Phänomens bei. Sie weisen Strukturdifferenzen der beiden Erfahrungsweisen auf und zeigen, wie sie mit- und gegeneinander existieren. Zugleich wird deutlich, dass ein Ende der lebensweltlichen Eigenständigkeit einen fundamentalen Wandel für die gesellschaftliche Stellung nichtwissenschaftlicher Erfahrung bedeuten würde. Die Untersuchungen sind begrifflich, wissenschaftstheoretisch und phänomenologisch orientiert. Sie gehen von einem weitgefassten Wissenschaftsbegriff aus, der auch Technikwissenschaften sowie wissenschaftliche Anwendungen umfasst. In den Fallbeispielen kommt den Naturwissenschaften und dem Naturbegriff eine besondere Aufmerksamkeit zu. Der Lebensweltbegriff schließt in kritischer Distanz an die Sozialphänomenologie von Alfred Schütz und die Phänomenologie Edmund Husserls an.
Autorenportrait
Gregor Schiemann, Philosophisches Seminar & IZWT, Bergische Universität Wuppertal, Deutschland.