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Einkaufen als nationale Verpflichtung

Zur Genealogie nationaler Ökonomien in Österreich und der Schweiz, 1920-1980, We

X Eder, Franz / Keller, Mario
Erschienen am 01.12.2021
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110701036
Sprache: Deutsch
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Buy-National-Propaganda hat neuerdings wieder Konjunktur. Sie hat aber auch eine lange Geschichte, die im 20. Jahrhundert deutlich Fahrt aufnahm. Die Moralisierung des Einkaufens erschien in Massenkonsumgesellschaften dringlich. Sie diente nicht nur dem Absatz von ,nationalen' Waren, sondern ihre Ziele reichten darüber hinaus. Buy-National-Propaganda und die mit ihr verknüpften Diskurse waren ein hegemoniales Projekt. Sie schrieben das Einkaufen in eine ,nationale Ökonomie' ein, in ein bürgerlich dominiertes Dreieck aus Staat, Nation und Wirtschaft. Die Studie analysiert dieses Geflecht anhand der Schweiz und Österreichs von den 1910er-Jahren bis ca. 1980. Die wichtigsten Adressat*innen der Propaganda waren Frauen, Kinder und Jugendliche. Je nach Gender, Alter und Klasse sollten sie in anderer Weise zur nationalen Ökonomie beitragen. Es ging um eine Nationalisierung durch Kauf und Verzicht, Konsum und Produktion. Die Forderungen trugen konservatives oder sozialdemokratisches, austeritätsorientiertes oder keynesianisches Gewand.

Autorenportrait

Oliver Kühschelm, Universität Wien, Österreich.