Beschreibung
Die in ungewöhnlich zahlreichen Niederschriften überlieferte Oper >Die Frau ohne Schatten<, in den Jahren 1911 bis 1915 entstanden und im Oktober 1919 in der Vertonung von Richard Strauss uraufgeführt, transponiert das Motiv des verlorenen Schattens ins Symbolische. Wie in der bereits vorliegenden Erzählung gleichen Titels (Band XXVIII der Kritischen Ausgabe) geht es in der Oper um die Gewinnung der menschlichen Existenz - durch die Erfahrung der Endlichkeit und des Schmerzes und auf dem Weg gegenseitiger Verwandlung. Um die Jahreswende 1919/20 greift Hofmannthal mythologische Themen auf, denen er ein Libretto leichteren Genres abzugewinnen hofft. >Danae oder die Vernunftheirat< liegt als Szenar vor, wird aber vom Dichter schließlich nicht als Libretto ausgeführt.
Autorenportrait
Hugo von Hofmannsthal, 1874 in Wien geboren, gewann mit seinen Gedichten und Dramen schon in jungen Jahren hohes Ansehen. Nach der Jahrhundertwende wandte sich Hofmannsthal vom Ästhetizismus ab und begann eine intensive Auseinandersetzung mit der europäischen Literaturtradition. Mit seinen Dramen, u.a. 'Jedermann', und seinen Opernlibretti für Richard Strauss, u.a. 'Der Rosenkavalier' und 'Ariadne auf Naxos', wurde er weltberühmt. Er starb 1929 in Rodaun bei Wien.