Beschreibung
Lissabon 1915: Im Hinterzimmer Europas plant man die Erneuerung der Dichtung aus dem Geist der Langeweile, während Fernando Pessoa Postkarten und Telegramme aus den Metropolen bekommt, wo man eine Kunstrevolution nach der nächsten feiert. Das ist seine Welt! Mit Freunden veröffentlicht er 'Orpheu'. Die Zeitschrift ist in drei Monaten ausverkauft, es gibt Karikaturen und Satiren: ein Skandal. Mit den von ihm erfundenen Kunstrichtungen Intersektionismus, Sensationismus, Atlantismus ist Pessoa in der Theorie reicher als Picasso. Steffen Dix hat uns einen Pfad durch die Welt der '-ismen' Pessoas gebahnt, wichtige Texte zum ersten Mal ediert und ins Deutsche übersetzt: ein einmaliger Einblick ins Geheimherz der Poesie.
Autorenportrait
Fernando Pessoa (1888-1935), der bedeutendste moderne Dichter Portugals, ist auch bei uns mit dem 'Buch der Unruhe' bekannt geworden. Einen Großteil seiner Jugend vebrachte er in Durban, Südafrika, bevor er 1905 nach Lissabon zurückkehrte, wo er als Handelskorrespondent arbeitete und sich nebenher dem Schreiben widmete. 1912 begann seine Tätigkeit als Literaturkritiker und Essayist. Er schuf nicht nur Gedichte und poetische Prosatexte verschiedenster, ja widersprüchlichster Art, sondern Verkörperungen der Gegenstände seines Denkens und Dichtens: seine Heteronyme, darunter Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos - und er schrieb eben auch als Pessoa, das im Portugiesischen so viel wie 'Person, jemand' bedeutet. Steffen Dix, 1968 geboren, studierte in Tübingen, Berlin und Lissabon Vergleichende Religionswissenschaft und Philosophie. Nach mehrjähriger Forschung am Nachlass Fernando Pessoas promovierte er zu dessen Neopaganismus und Heteronymie. Er übersetzte und edierte im deutschsprachigen Raum viele seiner wichtigsten theoretischen Werke. Neben zahlreichen Artikeln in internationalen Fachzeitschriften ist er (gemeinsam mit Jerónimo Pizarro) Herausgeber mehrerer Buchpublikationen zu Fernando Pessoa und allgemein zur portugiesischen Moderne. Zum Orpheu kuratierte er 2015 in Lissabon eine aufsehenerregende Ausstellung. Zurzeit ist er Fellow am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Lissabon. Steffen Dix, 1968 geboren, studierte in Tübingen, Berlin und Lissabon Vergleichende Religionswissenschaft und Philosophie. Nach mehrjähriger Forschung am Nachlass Fernando Pessoas promovierte er zu dessen Neopaganismus und Heteronymie. Er übersetzte und edierte im deutschsprachigen Raum viele seiner wichtigsten theoretischen Werke. Neben zahlreichen Artikeln in internationalen Fachzeitschriften ist er (gemeinsam mit Jerónimo Pizarro) Herausgeber mehrerer Buchpublikationen zu Fernando Pessoa und allgemein zur portugiesischen Moderne. Zum Orpheu kuratierte er 2015 in Lissabon eine aufsehenerregende Ausstellung. Zurzeit ist er Fellow am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Lissabon.
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