Beschreibung
Ende der 1960er-Jahre sah sich die Schweizer Architektur zunehmend harter Kritik ausgesetzt: Sie sei hässlich, menschenverachtend und nur auf den grösstmöglichen Profit der Bauherren ausgerichtet. Dieter Schnells These, diesen Imageverlust der Architektur als tiefe Krise zu verstehen, ermöglicht es, die zahlreichen in den 1970er-Jahren neu entwickelten Architekturpositionen als Abwehrreaktionen der angeschuldigten Architekten zu interpretieren. Diese Position eröffnet neue Perspektiven auf das Architekturschaffen seit 1970. In seinem Essay zeigt der Autor in drei Kapiteln, was er unter dieser Krise versteht, schildert die wesentlichen Kritikpunkte sowie die Reaktionen der Architekten auf die bauliche Misere der Betonwüsten und Wohnsilos. Ein umfangreicher Anhang präsentiert Texte, die das Denken der Menschen in den 1970ern über die Architektur der Bauboomzeit und des vermeintlich unbeschränkten Wachstums illustrieren.