Beschreibung
"Safari" von Laurence Boissier führt uns nicht auf eine Fotojagd nach seltenen Exemplaren des afrikanischen Grosswilds, sondern mitten in den Alltag der Schweiz und ihres Wohnorts Genf. Und da stöbert sie Menschen, Tiere und gar Dinge auf, die sich ganz menschlich verhalten und uns in ihrem kauzigen Eigensinn verdreht und zugleich vertraut vorkommen. Ob die Geschichten nun von einer Safari-Jägerin in Genf, einem Riesenpanda in China, einem Wassertropfen vom Gotthard oder immer wieder von einem Ich handeln, das an die Autorin erinnert, ohne mit ihr identisch zu sein: Der trockene Humor des Buches wirkt um so durchschlagender auf uns, als er ganz unaufdringlich daherkommt. Verfasst hat die Autorin die Texte für ihre Auftritte mit der Autorengruppe "Bern ist überall", der sie seit 2011 angehört. Sie hat deren Darbietungen nicht nur durch die französische Sprache bereichert, sondern auch durch einen eigentümlichen Blick auf die Welt, in dem (scheinbare) Naivität sich verbindet mit einem ausgeprägten Sinn für komische Absurditäten. Eine Mischung, die in der Übersetzung von Daniel Rothenbühler auch auf Berndeutsch bestens zur Geltung kommt.
Autorenportrait
Laurence Boissier, geboren 1965, lebt als Autorin in Genf. Sie ist Mitglied des Spoken-Word-Kollektivs "Bern ist überall". Ihre Bücher erschienen in den Verlagen éditions d'autre part ("cahier des charges") und art&fiction und wurden vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit einem Schweizer Literaturpreis für "Inventaire des lieux" und 2018 mit dem Prix des lecteurs de la Ville de Lausanne und dem Prix Pittard de l'Andelyn für "Rentrée des classes".