Autorenportrait
Hans Erich Nossack, geboren 1901 in Hamburg als Sohn eines vermögenden Importkaufmanns für Kaffee und Kakao. Nach dem Abitur begann Nossack zunächst Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft in Hamburg zu studieren, sattelte aber nach kurzer Zeit auf Jura in Jena um. Im Winter 1922 brach er das Studium abrupt ab, trat aus der Verbindung Thuringia aus, wurde Hilfsarbeiter in einer Fabrik und wurde Mitglied der KPD. Nach Hamburg zurückgekehrt, heiratete er 1925 Gabriele Knierer und machte eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Daneben verfaßte er Gedichte, Dramen und schrieb Tagebücher, ohne jedoch zu veröffentlichen. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten entging er trotz Hausdurchsuchungen durch die SA einer Verhaftung und konnte in der Firma seines Vaters unter kommen, deren Leitung er bald übernahm. 1943 wurde seine gesamte Habe, darunter alle Manuskripte, beim Bombenangriff auf Hamburg vernichtet. Die Zerstörung der Stadt schilderte er in seinem Bericht «Der Untergang» (1948), der ihn als Autor bekannt machte. Den endgültigen Durchbruch erzielt er mit seinem Roman «Spätestens im November» (Suhrkamp 1955). Es folgten zahlreiche weitere Romane und Erzählungsbände, für die Nossack1961 den Georg Büchner-Preis, 1973 den Orden «Pour le mérite» und 1974 das «Große Bundesverdienstkeuz» erhielt. Nach Stationen in Aystetten bei Augsburg (1956), Darmstadt (1962), Frankfurt am Main (1965) kehrte er 1969 nach Hamburg zurück, wo er 1977 starb.