Beschreibung
Energiereiche Strahlen werden in der Schweiz bei jeder zweiten Krebspatientin, jedem zweiten Krebspatienten zur Zerstörung von Tumorzellen eingesetzt. Doch wie ist diese Strahlenmedizin entstanden? Die Atombombenabwürfe am Ende des Zweiten Weltkriegs waren das folgenreiche Ereignis. Sie gaben medizinischem Wissen über Strahlenwirkungen sicherheitspolitisches Gewicht und trieben zugleich die Umsetzung ziviler Anwendungen der Atom- und Strahlenforschung an - auch in der Schweiz. Hatten bis dahin Radiumstiftungen die Strahlenmedizin gefördert, trugen nun Bundesgelder zum Ausbau der hochtechnisierten Radiotherapie bei. Die Computertechnik des Kalten Kriegs dynamisierte diese Entwicklung. Kritische Debatten zu den Folgen der Technisierung der Medizin setzten ein. Niklaus Ingold, Sibylle Marti und Dominic Studer zeigen, wie vielfältige Interessen die Anwendung von Strahlen in der Medizin gestalteten - medizinische und wissenschaftliche, aber auch militärische, politische und wirtschaftliche. 'Das Buch macht eine Vielzahl von Zusammenhängen und Entwicklungslinien anschaulich, die für das Verständnis der aktuellen Landschaft der Radio-Onkologie der Schweiz wichtig sind.' Daniel M. Aebersold, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Radio-Onkologie am Inselspital Bern