Beschreibung
Wer deutschsprachige Handschriften früherer Jahrhunderte lesen will, muss sich mit der ausser Gebrauch gekommenen 'deutschen' Schrift vertraut machen. Sollen derartige Handschriften für ein breiteres Publikum veröffentlicht werden, muss man sie transkribieren und zur Erklärung von heute Unverständlichem mit einem kritischen Apparat versehen. Das Buch ist eine Anleitung zu Lektüre, Transkription und Edition deutschsprachiger Manuskripte des 16., 17. und 18. Jahrhunderts mit Beispielen aus dem Kanton Bern. Die Anleitung besteht aus drei Teilen. Der erste Teil enthält unter anderem zeitgenössische Majuskel- und Minuskelalphabete, eine Reihe römischer Zahlen, ein Abkürzungsverzeichnis, eine Tabelle alter Masse und Gewichte, Tabellen für die Zuordnung von Wochentagen zu Daten, ein Glossar, Informationen zu den üblichen 'Titulaturen' und eine Präsentation der Transkriptionsprinzipien. Im zweiten Teil werden sechzehn Quellentexte aus der Zeit zwischen 1530 und 1797 vorgestellt. Der Reproduktion des handschriftlichen Textes ist jeweils die mit einem kritischen Apparat versehene Transkription beigegeben sowie Hinweise auf Kontext und einschlägige Sekundärliteratur. Der dritte Teil bietet verschiedene Materialien, verteilt auf drei Themengruppen: neun Tabellen betreffend das in Bern gängige Münzgeld; drei Tabellen zu den Ortschaften des Kantons: Städte, Flecken und Marktorte; fünf Tabellen zu verschiedenen in Bern herrschenden Hierarchien oder Rangordnungen (Landvogteien, Pfarreien, regierende und regimentsfähige Geschlechter, Patriziat, dreizehn Berner 'Gesellschaften').
Autorenportrait
Norbert Furrer, geboren 1951, Studium der Geschichte, Linguistik, russischen Sprache und Literatur an den Universitäten Lausanne und Moskau. Dozent für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Bern.