Beschreibung
Jörg Schuh stand breit am Baugerüst, lachte zugleich mit dem kreischen Ton des Stichels, kaute sein Brot und wußte, daß er Stukkatör. Scharf war Wind in dieser Vogelperspektive. Mit einem Aug am Gesims ornamentierend, mit andrem aufs Pflaster vierzig Stock tief hinabblinzelnd auf sonnbeklexten Asfalt, der grell herauf schrie. Trotzdem straßerasendes Gemensch sehr winzig unten wimmelte, sah er dennoch den großen Busen der Magd Hanne aus dem Wolkenkratzer gegenüber Nr. 69. Der Busen, der Bubusen ist prächtig plastisch, als hätte ihn ein Stukkatör geformt!
Autorenportrait
Fischer wurde 1895 in Teplitz als Sohn des Magister pharm. Maximilian Alexander Fischer und dessen Ehefrau Emilie Griessel geboren. Nach dem Abitur wurde Vischer zum Militär eingezogen. Im Ersten Weltkrieg avancierte er bald zum Fähnrich und wurde später zum Lieutenant der k. u. k. Armee befördert. In Galizien wurde er schwer verwundet (Schuss in den Hals) und das Kriegsende erlebte er in einem Krankenhaus in der Nähe von Prag. Nach seiner Gesundung studierte Vischer Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und Mathematik in Prag. Gleichzeitig arbeitete er bei der regierungsnahen Zeitung Prager Presse. Bei seiner Arbeit als Journalist lernte er in Prag die Schauspielerin Eva Segaljewitsch kennen, die er später heiratete. 1920 debütierte er mit Sekunde durch Hirn (ein unheimlich schnell rotierender Kurzroman). Mit dieser Veröffentlichung wurde Vischer zu einem der wichtigsten Vertreter des Dadaismus in Prag.